Aktuelles  
Warum?

An Tagen wie diesen fragen wir uns: Warum machen wir das überhaupt? Wozu der ganze Aufwand? Wieso tun wir uns das Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr wieder an?

Das Leben wäre so viel einfacher und man wäre nicht immer so deprimiert, wenn man das Elend der Tiere nicht immer wieder sehen müsste.

Der 24.01.04 war eigentlich ein ganz normaler Vermittlungssamstag, als ein junger Mann rein kam und uns eröffnete, dass er, wie gestern telefonisch angekündigt, zwei Ratten abgeben wolle. Er hätte die beiden schließlich von uns und er könne sie nicht mehr halten, da seine Frau ein Kind erwartete., Als er uns den damaligen Vertrag gab, konnten wir es kaum glauben. Die Ratten die er uns zurückbrachte, waren bereits 2 3/4 Jahre alt. Jeder, der Ratten kennt, weiß, dass es ein biblisches Alter für diese Tiere ist. Wir nahmen die Tiere entgegen und der nächste Satz war: ?Passen Sie auf, die beißen! Wir hatten die zwar von klein auf, aber irgendwie sind sie nicht handzahm geworden." Auf solche Belehrungen und Hinweise legen wir nicht unbedingt großen Wert, sondern bilden uns unser Urteil lieber selbst. Wir brachten die Tiere also zu ihrem neuen Zuhause, um sie umzusetzen. Als wir den Transporter öffneten, konnten wir nicht glauben, was wir dort sahen. Auf der Unterlage saßen zwei alte, abgemagerte, zerzauste und absolut verängstigte Rattenopas. Sie ließen sich ohne größere Probleme herausheben und sich in ihren neuen Käfig setzen. Sie liefen dort sehr wackelig und unsicher herum und uns war sofort klar, dass diese Tiere keine zwei Wochen mehr Leben würden.

Als wir wieder ins Büro kamen, war der Mann noch da und spendete uns den Käfig der beiden. Er betonte dies auch ständig. Wahrscheinlich wollte er für seine, so großherzige Tat, auch noch einen Kniefall von uns. Aber niemand war in der Lage auch nur irgendwas zu sagen.

Am Montag wurde von uns alles daran gesetzt, dass die beiden schnellst möglich vermittelt werden. So dass sie wenigstens die letzten Tage noch in einem Heim, in dem Sie bis zum Schluss willkommen sind, gehegt und gepflegt werden könnten. Wir suchten und suchten, fanden aber nichts. Unsere Pfleger versuchten es den Tieren   so angenehm wie möglich zu machen. Wir stellten nämlich schon am nächsten Tag fest, dass die beiden gar keine feste Nahrung mehr aufnehmen konnten, dies erklärte auch ihre starke Abmagerung. Als wir ihnen Babybrei vorsetzten, haben sie sich hungrig darauf gestürzt. Der vorherige Besitzer hatte diesen Umstand wahrscheinlich gar nicht erkannt oder sich nicht wirklich drum gekümmert.

Eine Woche, sie haben noch eine Woche gelebt. Warum mussten Sie noch mal dem Stress eines Transportes, dem Umzug in ein anderes Zuhause und einer neuen Umgebung ausgesetzt werden? Warum haben sie nicht einfach friedlich in ihrem eigentlichen Zuhause einschlafen können?

Wir werden die Menschen nie verstehen, die sich so ohne Gefühl von einem Tier trennen können und gerade in diesem Alter.

Am 02.02.04 mussten wir Old Surehand und Old Shatterhand leider einschläfern. An diesem Tag sind viele Tränen geflossen und wir haben wenigstens die eine Gewissheit, sie sind nicht alleine gestorben! Old Surehand uns Old Shatterhand starben nebeneinander liegend auf dem Arm unserer Pflegerin.

 

zurück