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Immer mehr frei lebende Katzen – und wie weiter?
Landesverband startet landesweite Kastrationswochen
Tierschutzvereine und Tierärzte unterstützen Tierhalter
                 
 

Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes startet vom 16. bis 28. Januar ein Projekt zu einem Thema, das Tierschützern seit Jahren unter den Nägeln brennt: Das Elend der freilebenden Katzen.

War es schon immer problematisch, diese Tiere, die zumeist ausgesetzte Vierbeiner oder deren Nachkommen sind, zu versorgen, so ist dieses Bemühen für Tierschutzvereine heute nahezu unmöglich bis aussichtslos geworden.

Die Tierschützer, die Basisarbeit in Städten und Gemeinden leisten, registrieren eine stetige Zunahme solcher Tiere, die im Elend und krank ihr Dasein fristen müssen. Sie werden von verantwortungslosen Tierhaltern sich selbst überlassen - wenn sie doch im Tierheim abgegeben werden, geben immer mehr Besitzer an, sich in der heutigen Zeit ihr Tier nicht mehr leisten zu können.

Stoßen die Tierheime schon bei der Betreuung abgegebener Tiere an ihre personellen und finanziellen Grenzen, so werden sie der Menge freilaufender Katzen kaum noch Herr.

Allein in den 35 Mitgliedsvereinen des Landesverbandes sind pro Jahr rund 9.000 Katzen zu versorgen - etwa ein Drittel sind Abgabekatzen, 6.000 Tiere sind Fund - oder freilaufende Katzen. So müssen die Vereine pro Jahr rund 270.000 Euro Kastrationskosten aufbringen.

Diesen Betrag können die Vereine kaum noch schultern. Deshalb ist es dringend geboten, dass auch die Kommunen an ihre Pflicht erinnert werden, sich herrenloser und Fundkatzen anzunehmen. Sie besitzen mit In–Kraft-Treten des Artikels 20a Grundgesetz (Staatsziel Tierschutz) einen direkten Handlungsauftrag, den Schutz der Tiere direkt und aktiv zu fördern- zu ihnen gehören auch freilaufende Katzen.

Länder, Kommunen und Tierärztekammer sind gleichermaßen aufgerufen, das Problem der Katzenpopulation mit den Tierschutzvereinen gemeinsam - etwa durch Zuschüsse zu Kastrationsaktionen - zu lösen.


Landesweite Kastrationswochen vom 16. – 28. Januar


Der Deutsche Tierschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz hat die Wochen vom 16. bis 28. Januar zu landesweiten Kastrationswochen erklärt. Hierbei werden alle Katzenbesitzer aufgefordert, ihre Tiere kastrieren zu lassen, bevor im Frühjahr die Tiere wieder trächtig werden können und Katzennbabys geboren werden, deren Schicksal ungewiss ist.

Der Landesverband hat im Rahmen der Kastrationswochen ein Pilotprojekt gestartet, an dem sich die dem Landesverband angeschlossenen Tierschutzvereine Zweibrücken, Vulkaneifel, Kaiserslautern und Trier beteiligen. Sie bieten Katzenhaltern, die eine Kastration ihrer Tiere alleine nicht tragen können, in Zusammenarbeit mit Tierärzten vor Ort finanzielle Unterstützung an.

Im Rahmen der Aktion informiert der Landesverband außerdem zum Thema Katzen- Kastration. So ist es nach neusten tiermedizinischen Erkenntnissen nicht richtig, dass Katzen erst kastriert werden sollten, wenn sie einmal rollig waren oder einmal geworfen haben. Gängiger Praxis entspricht es heute auch, dass Katzen schon mit 6 Monaten kastriert werden, auch Kater sollten kastriert werden. „Katzenhalter und Katzenfreunde, die Katzen füttern und versorgen, müssen in erster Linie für deren Kastration sorgen, nur dann sind es Tierschützer“, so Andreas Lindig, Vorsitzender des Landesverbandes.

Quelle: Pressemitteilung Deutscher Tierschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.