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Mit einer neuen Masche versuchen zur Zeit
bundesweit verstärkt findige Trickbetrüger verzweifelten Tierhaltern
verlorener Hunde höhere Geldbeträge aus der Tasche zu ziehen.
Dies wurde in den letzten Tagen der TASSO-Notruf-Zentrale vermehrt gemeldet.
Die Vorgehensweise ist in allen gemeldeten Fällen nahezu identisch:
Die Betrüger besorgen sich vermutlich aus dem Internet von Suchmeldungen
vermisster Hunde die dort hinterlegten Privatnummer der Tierhalter. Danach
nehmen die Täter mit den verzweifelten Tierhaltern Kontakt auf und
behauptet, dass ihr Hund in der Ukraine gefunden worden sei. Die Grenzstation
habe das Tier identifiziert und auf Umwegen seien sie nun an die Info
gekommen und wollen jetzt helfen. Der Anrufer gebe sich häufig als
Rechtsanwalt einer deutschen Kanzlei aus, der zur Zeit in Antalya in
der Türkei sei. Um Vertrauen zu erwecken hinterlässt der Täter
in der Regel eine türkische Rückrufnummer und eine eMail-Adresse,
unter der er dann auch tatsächlich erreichbar ist. Um das Tier nun
nach Deutschland zurück zu bringen, solle der Betroffene per Reise-Bank
einen Betrag zwischen 600 und 800 EUR an eine ukrainische Kontaktadresse überweisen. „Da
der Geldtransfer über eine Direktbank erfolgt, kann man davon ausgehen,
dass die Betroffenen weder das Tier noch das Geld wiedersehen werden,
da durch dieses Verfahren eine direkte Barabhebung am Zielort möglich
ist und kein Konto geführt werden muss.“, warnt Philip McCreight
Leiter der TASSO-Notruf-Zentrale eindringlich.
Wie von Betroffenen berichtet wurde, gehen die Betrüger psychologisch
sehr intelligent vor. Zuerst wird dem Tierhalter das ganze aufwendige
amtliche Prozedere für die Rückholung des Tieres aus der Ukraine
geschildert, sodass die Tierhalter in der Regel dankbar sind, dass angeblich
jemand anderes die Rückholung nach Deutschland in die Wege leiten
kann. Außerdem werden die Beträge nicht so hoch angesetzt,
dass es den Betroffenen verdächtig erscheinen könnte. Nach
Zeugenaussagen scheint wohl auch keinen allzu großen Druck ausgeübt
zu werden, was die Betroffenen sicherlich misstrauisch gemacht hätte.
Von Opfern die im letzten Moment die TASSO-Notruf-Zentrale kontaktierten,
wurde berichtet, dass deren emotionale Betroffenheit oft zu eingeschränkter
Urteilsfähigkeit geführt habe und man daher bereit war den
Geschichten der Betrüger zu vertrauen.
„Immer wieder weisen wir aus leidlicher Erfahrung darauf hin, Suchmeldungen
allgemein zu halten, keine Belohnungen auszusetzen und auf keinen Fall
Privatnummern mit anzugeben, um Missbrauch zu vermeiden.“, erklärt
Philip McCreight von der TASSO-Notruf-Zentrale. „Alternativ kann
man auf den kostenlosen Suchplakat-Service und Internet-Suchmeldungs-Service
von TASSO zurückgreifen. Hier werden Anzeigen anonymisiert veröffentlicht
und TASSO fängt unseriöse Anrufer von vornherein ab.“,
so McCreight weiter. |
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