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Ente gut - alles gut!

 

  Henriette                
 

Im September setzte sich die Tierfreundin Nina Schülli mit uns in Verbindung und schilderte eine traurige Geschichte:

Seit etwa einem Jahr beobachte sie zwei Gänse, die sich im Mainzer Winterhafen eine neue Bleibe gesucht haben. Es war schon sehr merkwürdig, da dieser Ort ein ziemlich ungewöhnlicher für Gänse sei.
Die beiden erweckten ihr Interesse und ihre Neugierde, sie informierte sich über die Gänseart und sie erhielt die Information, dass es zwei Pommerngänse seien - haben sie ihre Heimat verlassen oder mussten sie sie verlassen?
Warum haben sie sich den Winterhafen als neues Zuhause gesucht?
Nina beobachtete und besuchte die beiden Gänse von nun an häufiger, gab ihnen auch zwischendurch etwas zu fressen und nannte sie fortan "Henry" und "Henriette". Die beiden wirkten wie ein glückliches Pärchen, das gemeinsam durch dick und dünn ging. Sie schnatterten gemeinsam und schwammen überall zusammen hin - es gab sie nur im Doppelpack.
Im Juli war Nina für eine Woche im Urlaub, aber auch andere Anwohner kannten die beiden Gänse.
Als sie wieder zurückkam, war die eine Gans verschwunden. "Wo ist Henry?" Anwohner berichteten, dass es der einen Gans ein paar Tage lang nicht gut ging, sie schwamm teilweise auf der Seite und reagierte nicht mehr auf die Rufe der Partnergans.
Die Tierfreundin erkundigte sich, wie mit der verbleibenden Gans weiter vorgegangen werden könnte und die Wildtierrettung Untertaunus bat sich an, diese Gans aufzunehmen, da sie einen Hof kenne, auf dem die gesellige Gans Anschluss finden könnte.
Zwei Kollegen aus dem Tierheim waren auch vor Ort und schauten sich die Situation an. Es gelang ihnen zwar, die Gans mit etwas Futter an Land zu locken, aber jeglicher Fangversuch schlug fehl. Von Land aus konnten sie wenig erreichen.
Keiner wusste, wie viel Zeit Henriette noch hatte, ob es ihr auch schlechter gehen würde, jedenfalls wurde beobachtet, wie sie im Winterhafen auf- und abschwamm und nach ihrem Partner rief.
Es bestand die Möglichkeit, Henriette an einen Ort zu bringen, an dem es ihr besser gehen würde und Nina machte sich schlau, wie wir die Gans am besten beherbergen konnten.
Sie informierte sich bei der Wildtierrettung UNA - Union für das Leben und tatsächlich kamen Einsatzkräfte, die Henriette von Wasser aus einfangen konnten!

Henriette kam für wenige Tage ins Mainzer Tierheim, bei ihrer Ankunft war sie geschwächt. Sie erhielt bei uns eine Herberge und frisches Futter, als es ihr besser ging durfte sie sogar im Wasser plantschen!
Es dauerte nicht lange, da war sie wieder fit und wurde von der Wildtierrettung Untertaunus abgeholt.

Jetzt lebt Henriette nicht mehr alleine, sondern hat viele Pommerngans-Freunde dazu gewonnen.

Anna-Lena Busch im Oktober 2015

 

   
 

Henriette im Hintergrund der verstorbene Henry

Henriette mit ihren neuen Freunden! Ein Happy Ent - äääh Gans!