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Kurzbericht von der Jahreshauptversammlung

             


Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand am 01.08.2014 wieder an altbewährter Stelle im Bürgerhaus in Mainz-Finthen statt.

Wie gewohnt wurde von der Vorsitzenden zunächst die Statistik der Tier- Ein- und Ausgänge dargestellt.

An Tiereingängen hatten wir 1204 Tiere, ein neues Zuhause konnten wir für 573 Tiere finden, ca. 200 Wildtiere auswildern und ca. 40 Wildtiere in Spezialpflegestellen weitergeben.

Die aufgenommenen Tiere teilen sich wie folgt auf:

333 Abgabetiere, 749 Fundtiere, 18 Rückgabetiere, 22 Tierheim-Geburten (hauptsächlich Kleintiere) und 343 Wildtiere (zumeist Vögel, Wildkaninchen, Gartenschläfer, Igel und Enten).
Wie in den vergangenen Jahren lag auch 2013 die Fundtierzahl deutlich über der Zahl der Abgabetiere: 70% Fundtiere und Wildtiere gegenüber 30% Abgabetieren.
88% der Fund – und Abgabetiere sind aus Mainz ( im Vorjahr 82 %), 12% aus den umliegenden Gemeinden, hier schlägt die zwischenzeitliche Betreuung der Gemeinde Budenheim durch das Tierheim Ingelheim zu Buche.

Mit den übrigen Gemeinden bestehen weiterhin Fundtieraufnahmeverträge, welche die Aufnahme der Tiere durch uns und die Kostentragung durch die Gemeinden regeln.
Dies sind insbesondere Bodenheim, Nieder-Olm und Oppenheim, jeweils mit den zugehörigen Kreisgemeinden.
Mit Bodenheim finden derzeit Verhandlungen zur Anpassung des Zuschusses statt.

Die Vorsitzende erläuterte, wie viele (oder eher wenige) Fundtiere überhaupt gesucht werden - mit traurigem Ergebnis - insbesondere für die Katzen und erschreckend bei den Kleintieren:

Von 118 Fundhunden wurden 97 von ihrem Haltern wieder abgeholt.
Von 152 Fundkatzen wurden lediglich 45 Tiere wieder abgeholt, eine deutliche Steigerung zu dem Vorjahr, dort wurden von 156 Katzen nur 28 abgeholt,
bei den Kleintieren wird es noch weniger: Von 113 Kleintieren wurden lediglich 3 Tiere von ihrem Eigentümer gesucht.

Frau Plank wies in ihrem Bericht besonders auf die immer intensiver werdende Aufnahme und Betreuung der Wildtiere hin.

Häufig handelt es sich um Jungtiere, welche mittels Handfütterung aufgezogen werden.
Das Problem der Wildtiere liegt in der mangelnden Zuständigkeitsregelung.
Rein gesetzlich sind Wildtiere sich selbst überlassen, so dass, außer für Tiere welche unter Artenschutz stehen, keiner Stelle eine Zuständigkeit zugewiesen ist.
Anders z.B. bei Fundtieren, welche unter die Zuständigkeit der Gemeinde fallen.
Da wir uns als Tierschutzverein bereits aufgrund unseres in der Satzung festgelegten Vereinszweckes dafür zuständig sehen, werden wir auch in Zukunft in Not geratene Wildtiere aufnehmen und diesen helfen.

Das Tierheim Mainz hat 2013 insgesamt 343 Wildtiere aufgenommen. Häufig handelte es sich um Jungtiere, welche mittels Handfütterung aufgezogen werden mussten.
Frau Plank berichtete, dass die Betreuung der Wildtiere einen erheblichen Zeitfaktor im Tagesablauf der Angestellten einnimmt.

Zumal eine große Stütze der Wildtiere für immer von uns gegangen ist! Unser Mitglied Frau Gisela Abels-Lahr, Betreiberin der Igel-Station in Gonsenheim, ist leider nach einer schweren Krankheit verstorben.

Die von Frau Abels-Lahr liebevoll aufgezogenen Igel und Wildtiere aller Art werden - genau wie wir - die mit dem Tierschutzpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichete Tierfreundin sehr vermissen! Eine große Tierschützerin ist für immer von uns gegangen.

Die Mitgliederversammlung hat in einer Schweigeminute an Frau Abels-Lahr und ihren Einsatz für die Tiere gedacht.

Anschließend schilderte Frau Plank den Tierheimalltag, der vorrangig von der Aufnahme, der Betreuung und der Vermittlung unserer Tiere geprägt ist. Und betonte, dass dies alles nur durch den großen Einsatz unserer Angestellten mit Hilfe der ehrenamtlichen Helfer ermöglicht werden kann.

Alle versuchen, den uns anvertrauten Tieren den Aufenthalt bei uns so lebenswert und angenehm wie möglich zu gestalten. Sei es die zeitintensive Beschäftigung mit traumatisierten Tieren, das Stopfen zahlreicher hungriger Wildtiermäulchen, Physiotherapie mit verletzen Tieren, mit Hunden zu trainieren, Behandlung und Spülung von Abzessen bei Kleintieren und so vieles mehr, selbstverständlich neben den tagtäglich anfallenden Aufgaben des Füttern und Reinigens der Tierunterkünfte. Das wöchentliche Training unserer Hunde mit unserer Hundetrainerin Nadine Röttcher hat sich sehr bewährt.

Inhalt und Ziel sind die Vergesellschaftung der Tiere und Bildung von Rudeln, Maulkorbtraining, so notwendig, Vertrauensaufbau, Leinenführigkeit, Erlernen des Grundgehorsams, die Arbeit an gezielten Problemen,  der Abbau von Unsicherheiten in bestimmten Situationen, z.B. Unsicherheit im Straßenverkehr , die bessere Beschäftigung und Auslastung der Hunde durch Abschalttraining.

Das konkrete Einschätzen des jeweiligen Hundes dient dann wiederum der besseren und schnelleren Vermittlung, wobei wir wieder bei unserem großen Ziel angekommen sind:  Dem Suchen und Finden eines neuen Zuhauses.

Von der Mitgliederversammlung gab es einen großen Applaus für das engagierte Team und die ehrenamtlichen Helfer!

Leider musste Frau Plank direkt im Anschluss ein sehr trauriges und erschreckendes Thema ansprechen: Das Aussetzen von Tieren nimmt zu - und leider werden die Leute immer rücksichtsloser!
Als Beispiele genannt wurden die 2 Kaninchen, die in Finthen aus einem fahrenden Kleinbus geworfen wurden, die 12 Hamster, die mal ebenso in einem Karton beim Sperrmüll entsorgt wurden, die 2 Katzen, die in einem zugeklebten Karton fast in der Müllpresse gelandet wären und die 2 Ratten, die an einer Bushaltestelle ausgesetzt wurden.
Dies sind nur die Ereignisse, von denen wir Kenntnis haben - diese Tiere wurden alle dank aufmerksamer Menschen gerettet.

Leider hat nicht jedes ausgesetzte Tier das Glück, von tierlieben Menschen entdeckt zu werden und manche müssen qualvoll sterben!
Frau Plank berichtete von einen weiteren Fall, der uns extrem schockiert hat:
Im Frühjahr wurde eine in einen Katzenkorb eingesperrte Katze ertränkt aus dem Rhein gefischt. Der Tierschutzverein hat eine Belohnung von € 1.000 ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Tierquälers führen - leider ohne Erfolg!

Die Vorsitzende betonte ausdrücklich, dass wir solche Fälle auch immer publik machen, um darauf hinzuweisen, dass wir auf jeden Fall jedes Tier aufnehmen und keine Abgabegebühr verlangen! Uns geht es nur darum, dass das Tier sicher untergebracht ist.

Es gab auch wieder besondere Herausforderungen, die Thema im Bericht waren:

So, die 8 Minischweine, die aufgrund der Geschäftsaufgabe einer Gärtnerei zu uns kamen - oder die 6 Hunde, die wir vom Tierheim Gernsheim, das Opfer des Hochwassers wurde, aufgenommen haben. Und schließlich die 10 Katzen und 6 Hunde von TINO (Tiere in Not Odenwald e.V.), die ihr Heim durch einen Brand verloren haben.

Ein weiteres Thema im Bericht waren die Nachkontrollen unserer ehemaligen Schützlinge.

Viele vermittelte Tiere wurden auch wieder von unseren Inspektoren unter der Leitung von Gisela Kiefer in ihrem neuen Zuhause besucht, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.
Die Nachkontrollen für unsere vermittelten Tiere können nur mit Hilfe ehrenamtlicher Mitglieder bewältigt werden.
Frau Plank und Frau Kiefer betonten, dass dringend weitere Ehrenamtliche benötigt werden, die sich für diese Aufgabe bereit erklären. Interessierte können sich sehr gerne an Gisela Kiefer (Mail: gisela.kiefer@thmainz.de) wenden.

Auch die besonderen Ereignisse und "Aktionen" waren natürlich ein Thema im Bericht.

Unsere Tage der Offenen Tür und der Weihnachtsbasar verdanken ihr Gelingen nur durch das große Engagement der Mitarbeiter und der ehrenamtlichen Helfer!
Hierfür sprach Frau Plank im Namen des Vorstands nochmal ein großes Dankeschön aus!

Ein besonderes Erlebnis durfte im Bericht natürlich nicht unerwähnt bleiben: Unsere erstmalige Teilnahme am Rosenmontagszug!

Unsere Büroangestellte Frau Eichinger hatte die Idee zu der Teilnahme und übernahm auch sogleich die Organisation.

Es erfolgten zahlreiche Treffen, in welchen das wie, was und wo besprochen wurde.
Wir liefen dann mit 30 Teilnehmern in Tierkostümen als Tierheim unter dem Motto "Karneval der (Tierheim)-Tiere" mit und hatten neben einer schönen Öffentlichkeitswirkung wirklich sehr viel Spass.
Alle Kostüme waren selbst gebastelt, genäht oder erworben, so dass dem Verein keine Kosten entstanden sind. Das Wurfmaterial wurde ebenfalls gespendet.
Vielen Dank für diesen Einsatz!

Vielen Dank an dieser Stelle auch an den an den MCC, welcher uns in seine Zugnummer integrierte, bei welchem wir mitlaufen durften und an alle Mitorganisierenden, alle Unterstützer und natürlich alle Mitläufer.

Natürlich sind wir nächstes Jahr wieder dabei! Das erste Treffen der Narren findet am 20.09. im Tierheim statt (demnächst mehr...)

Auch außerhalb der Fassenacht waren wir aktiv z.B. beim Mainzer Firmenlauf, beim "Wald- und Wiesenlauf" von ART-Gerecht etc.

Unsere Öffentlichkeitsarbeit ist für die Tiere sehr wichtig!
Die Vorsitzende sprach allen, die sich hierfür engagieren (Tierbote, Facebook etc.) einen ausdrücklichen Dank aus.

Ein ganz großes Dankeschön gab es an Steffi Nierhoff, die die Kinder- und Jugendgruppe betreut. Die Kids treffen sich regelmäßig, helfen in der Tierpflege, beschäftigen sich mit den Tieren und basteln Spielzeug für die Tiere.

Ein weiteres Thema im Bericht waren die baulichen Veränderungen im Tierheim.

Hier gab es einiges zu tun!

Die großen Projekte im letzten Jahr waren der Bau des neuen, sehr geräumigen Außengeheges für unsere Kleintiere gleich vor dem Kleintierhaus und die komplette Umgestaltung der ehemaligen Schweinewiese nebst Teich.

Die Hundeaußenzwinger im hinteren Bereich des ersten Hundehauses wurden vollständig nach Quarantänerichtlinien erneuert.
Die Kosten betrugen um die 40.000 Euro.
Es wurde hierzu ein Zuschuss in Höhe von 90 % der Gesamtkosten beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten beantragt und genehmigt.

Weitere Erneuerungen gab es bei den Hundehäusern (Kantenschutz bei den Hundeklappen), den Katzenhäusern (neue Heizung im Katzenhaus 1, Renovierung der Küche in Katzenhaus 2), der Treppe beim Taubenhaus und dem Tierfriedhof (Rückschnitt der Bäume, Entfernung der alten Steinplatten).
Außerdem wurden auf dem kompletten Gelände die Neonlampen in stromsparende Lampen gewechselt, so dass Energie und Kosten reduziert werden. Im Rahmen eines Elekro-Checks wurde die gesamte Elektrik auf dem Gelände nebst sämtlichen elektrischen Geräten auf Sicherheitsmängel überprüft.

So viel wurde schon getan, und wir sind noch lange nicht fertig!

Frau Plank gab eine Zusammenfassung der geplanten Projekte für die nahe Zukunft (Austausch der Heizungsanlage im Haupthaus, Lagerraum im Hundebereich, Umgestaltung der Katzenzimmer, Sichtschutz bei den Hundezwingern etc.)
Wir haben viel vor!

Für diese Projekte wurden bereits Zuschüsse beim zuständigen Ministerium in Höhe von 90% beantragt und genehmigt.

Die Vorsitzende bedankte sich im Namen des Vorstands bei dem engagierten Hausmeister-Team Markus Manschel und Charly Grubusch, die so viele tolle Ideen haben und das allermeiste in Eigenleistung durchführen - ehrenamtlich noch unterstützt durch unser Mitglied Wulf Sandhof.

Auch hier gab es einen großen Beifall der Mitglieder.

Frau Plank erwähnte auch verschiedene Aktionen, die dem Tierschutzverein öffentliche Aufmerksamkeit und Spenden einbrachten (als Beispiel unsere Teilnahme am Johannisfest am Cocktailstand des Rallye-Clubs oder die Spende der "Alten Herren" von Mainz 05, um nur einige zu nennen!) Ein großes Dankeschön!

Zum Schluss ihres Berichtes dankte Frau Plank nochmal allen Engagierten und betonte, dass unsere Schützlinge auf die Hilfe von uns allen angewiesen sind und wir es nur gemeinsam schaffen können.

Im darauf folgenden Kassenbericht konnte der Schatzmeister Peter Schneider von einem finanziell rundherum positiven Geschäftsjahr berichten. Da der Tierschutzverein in mehreren Testamenten bedacht wurde, konnte ein für unsere Verhältnisse großer Gewinn gemacht werden. Aus diesem wurde eine Rücklage für schlechte Zeiten gebildet.

Direkt im Anschluss bescheinigten die Kassenprüfer Jörg Schäfer und Gabriele Carius die einwandfreie und nachvollziehbare Buchführung und beantragten die Entlastung des Vorstandes.
Der Vorstand wurde darauf hin entlastet.

Danach ging es an die Wahl des Wahlleiters für die folgende Neuwahl des gesamten Vorstandes. Zur Wahlleiterin wurde von den Mitgliedern Frau Dr. von Gärtner gewählt (mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Hündin Bella, die den Eindruck machte, dass sie selbst gerne für das ein oder andere Amt zur Verfügung gestanden hätte...)

Die anschließende Wahl der Vorstands ergab folgendes Ergebnis:

1. Vorsitzende - Christine Plank
1. stellvertretender Vorsitzender – Andreas Behne
2. stellvertretende Vorsitzende – Gisela Kiefer
Schatzmeister – unbesetzt
Schriftführer – David Nierhoff

Zu Kassenprüfern wurden Peter Schneider und Tobias Kappesser gewählt.

Unter Sonstiges wurde dann ein wichtiges Projekt der nahen Zukunft vorgestellt:

Das neue Hundehaus auf dem noch unbebauten Nebengelände.

Die ersten Planungen sind erfolgt und mit tatkräftiger Unterstützung von unserem Mitglied Kristina Förster konnten diese Entwürfe schonmal auf dem Papier Gestalt annehmen und somit auf der Jahreshauptversammlung präsentiert werden.

Geplant ist ein Hundehaus mit einer Futterküche in der Mitte, von der man zu allen 8 Hundezimmern Zugang hat. Die Hundezimmer sollen alle mit Klappen versehen werden, damit man sie verbinden kann und möglichst flexibel Hunde in artgerechten Gruppen halten kann.
Angeschlossen an jedes Hundezimmer ist jeweils ein großer Außenauslauf (zw. 75 qm und 115 qm). Die Ausläufe können ebenfalls verbunden werden.

Im Innen- und Außenbereich sollen jeweils Emporen entstehen, die den Hunden Abwechslung und Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Um die komplette Außenanlage herum wird ein Weg führen, der den Besuchern die Möglichkeit bieten wird, die Hunde zu beobachten.

Zwischen dem Bürogebeäude und dem neuen Hundehaus soll dann noch ein Versorgungsgebäude entstehen mit einem Futterlager, Waschraum, Heizungsraum und mit den Feuerwehrzwinger. Die Feuerwehr muss dann bei dem Einliefern von Fundhunden nicht mehr über das halbe Gelände laufen und die Tierheimbewohner können auch bei einer nächtlichen Einlieferung ungestört weiter ruhen.

Die Kosten für dieses Vorhaben werden im Augenblick auf grob 300.000 - 350.000 € geschätzt - also es gibt viel zu sparen und Spender zu suchen!

Und von dem Nebengelände bleibt dann noch genug übrig, um eines der nächsten Projekte angehen zu können: Ein neues Katzenhaus mit Mutter-Kind Station...

Da wir finden, dass der Plan von Kristina Förster schonmal super geworden ist, möchten wir Ihnen ihn gerne hier präsentieren:

             

Copyright: Kristina Förster


Nach diesem letzten Punkt des Abends konnte die Jahreshauptversammlung von der Sitzungsleiterin geschlossen werden, da es keine weiteren Fragen der Mitglieder mehr gab.

Wir danken den Mitgliedern für Ihr Interesse und Ihre rege Beteiligung

Der Vorstand des Tierschutzvereins Mainz und Umgebung e. V.

Christine Plank – Andreas Behne – Gisela Kiefer –David Nierhoff