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Wir haben Pamuk Ende Juli 2011 aus dem Mainzer
Tierheim bekommen. Ein Malamute-Husky-Mix, man könnte meinen, das
wären keine Anfängerhunde. Doch er war es, ein dickes Dankeschön
an dieser Stelle an die Tierheimmitarbeiter. Obwohl souveräner Alpha-Rüde,
akzeptierte er unsere Rudelführerschaft, und vor allem auch unsere
damals noch 7-jährige Tochter (auch dank der Hundetrainerin Steffi
Petry).
Mit ihm an meiner Seite bin ich sehr, sehr sportlich geworden, Inlineskaten,
Joggen, Radfahren, Pamuk machte alles mit. Er kam mit allen Hunden klar
(naja, ein, zwei unverträgliche Rüden gibt es wohl überall)
und man konnte ihn überall mit hinnehmen. Im Winter wurde er krank:
Fieber, Abgeschlagenheit, Futterverweigerung, Lahmheit. Erst in der 2.
Klinik und nach Behandlungskosten von 3600€ - wobei wir echt schon
kurz davor waren, ihn einschläfern zu lassen, weil es ihm so schlecht
ging - stand die Diagnose fest: Anaplasmose. Eine durch Zecken übertragene
bakterielle Infektion, die unbehandelt zum Tod führen kann. Nach 4-wöchiger
Antibiotika-Behandlung ging es ihm allmählich besser. Er trug seine
Rute wieder oben und wollte wieder laufen.
Dann im September 2012 kehrte diese heimtückische Krankheit wieder
zurück, es ging alles furchtbar schnell, er starb bei uns im Garten
und wir begruben ihn auch dort. Sein Alter konnte (da Fundhund) immer nur
geschätzt werden, er war wohl älter als gedacht, er ist aber
dennoch nur etwa 6-7 Jahre geworden, kein Alter für die Rasse. Wir
hatten ihn nur 1 ¼ Jahre.
Wir haben einen tollen Kumpel verloren, der unsere kleine Familie sehr
bereichert hat. Er hat ein Loch in unser Leben gerissen, bestimmt füllt
das irgendwann ein anderer Hund, aber Pamuk hat große Fusstapfen
hinterlassen, schließlich war er unser erster Hund.
An dieser Stelle eine Warnung an die Hundebesitzer im Raum Mainz Finthen-Budenheim.
Hier sind einige Hunde mit Anaplasmose infiziert (ist aber nicht ansteckend)
und die Zecken hier im Wald haben dieses Bakterium
in sich.
Früher
war Anaplasmose eine typische Mittelmeerkrankheit, entweder sind die südländischen
Zecken gen Norden gewandert (Klimawandel sei Dank) oder aber, (das halte
ich für noch wahrscheinlicher) Hunde, die über den Tierschutz
aus dem Mittelmeerraum kamen, haben sie mitgebracht.
Deshalb: schützen Sie ihre Hunde gegen Zecken mit allem, was geht.
Bei Hunden mit dicker Unterwolle wie Pamuk nutzen übrigens Spot-on-Präparate
nichts, deswegen wurde er trotz Zeckenprophylaxe infiziert. Wir hatten
dann ein Zeckenhalsband, aber da war es zu spät. ...
Es trauern sehr
Evi Weilbach + Familie
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