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Volle Tierheime - jetzt kommen "Weihnachtsopfer"

Ob Hunde, Katzen, Kleintiere oder Exoten: In den Tierheimen kommen jetzt die ersten „Weihnachtsopfer“ an. Schon vor der Jahreswende war die Lage der Tierheime in Rheinland-Pfalz schwierig. Viele der Tierschutzeinrichtungen sind existenziell bedroht, in den meisten sind die Aufnahmekapazitäten an den Grenzen der Möglichkeiten. So gibt es etwa in Worms einen Aufnahmestopp für Katzen.
Aufnahmestopps

Der Landesverband appelliert an Tierfreunde, die sich bewusst gegen ein Tier zu den Feiertagen entschieden haben und sich in aller Ruhe über ein Haustier informieren möchten, zuerst ins Tierheim zu gehen. Dort findet man Sachkunde und leistet damit einen aktiven Tierschutzbeitrag.

„Auch wenn unsere Aufklärung vor den Feiertagen sicher Tierleid verhindert hat, entscheiden noch immer sich zu viele Eltern spontan zum Tierkauf. Das betrifft besonders Kleintiere, aber auch Hunde, Katzen und zunehmend Exoten“, so Landesvorsitzender Andreas Lindig. Er gehe von einer hohen Dunkelziffer ausgesetzter Tiere aus, die zunächst als Überraschung unter dem Weihnachtsbaum lagen.
DerLandesverband appelliert daher an die Zivilcourage: Wenn Tierhalter sich entscheiden sollten, ihre „lebenden Weihnachtsgeschenke“ nicht behalten zu wollen, diese in den Tierheimen abzugeben, statt sie einfach auszusetzen und sich selbst zu überlassen. Den Erfahrungen nach kommt eine zweite Welle der „verspäteten“ Weihnachtsopfer in der Regel in den Oster- und Sommerferienwochen auf die Tierheime zu.
 
Tierschützer übernehmen staatliche Aufgaben

Der praktische Tierschutz übernimmt staatliche Aufgaben, ohne dafür die kostendeckende Erstattung durch den Staat zu erhalten. Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, aber auch der Gesetzgebung, wie z. B. die Hundeverordnungen der Länder, schlagen sich im praktischen Tierschutz negativ nieder. Immer mehr Tiere – vor allem alte und kranke – werden aus finanziellen Gründen abgegeben, die Vermittlungsdauer steigt an. Die Zahl der Tiere steigt, die Vermittlung wird immer schwieriger. Damit steigen auch die Betreuungskosten enorm an.
 
Früher, kalter Winter als zusätzliche Belastung

Der früh einsetzende und kalte Winter wird die wirtschaftliche Lage noch verschärfen, befürchtet Lindig. Denn für die Tierheime wird auch dies mit hohen zusätzlichen Bewirtschaftungs- und Energiekosten verbunden sein. Rücklagen gibt es keine: Über lange Jahrzehnte wurden die Lücken, die durch die fehlende kostendeckende Erstattung für die Erfüllung öffentlicher Aufgaben entstanden sind, aus eigener Kraft ausgeglichen.

 

Quelle: Deutscher Tierschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.