Wir erleben ja immer einiges hier im Tierheim. Leider auch immer wieder, dass Tiere ausgesetzt werden.
So auch erneut an einem kürzlich vergangenen Sonntag. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter öffnete einem Mann mit einem kleinen Hund die Tür. Der Hund wäre ihm vors Auto gelaufen, er müsse ihn hier abgeben. Der Ehrenamtliche bat den Mann kurz zu warten, um einen zuständigen Mitarbeiter holen zu können. Leider war der Mann nicht mehr da, als wir Zotti fanden: angebunden an unserem Fahrradständer...
Zotti war auch zotti... Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann... Das Fell überall total verknotet, ein zweites, in einander geknotetes Schwänzchen, so dick, dass er sein eigentliches Schwänzchen schon gar nicht mehr bewegen konnte. Das Fell an den Augen so lang, dass er eher nichts mehr gesehen hat, ebenso hätte er dringen mal ein Bad gebraucht. So wenig wie die Augen konnte man die Füßchen erkennen, dick eingeknotet mit Fell und allem Möglichen ...

Doch all das konnte Zotti nichts von seiner Fröhlichkeit nehmen. Freudig jeden begrüßend, der sich ein bisschen Zeit für in nimmt, kann er geschoren endlich wieder freundlich mit dem Schwänzchen wedeln.

Und so wedelte er sich vor Kurzem ins Herz eines jungen Paares, das ihn schnurstracks mit nach Hause nahm. Dort hat er bereits die Couch und das Bett erobert, beeilt sich, die Schuhe von Frauchen zu holen, wenns ums Gassi gehen geht und fühlt sich rund um wohl.

Man sieht, es gibt auch für ausgesetzte Tiere ein Happy End.
Trotzdem können wir immer nur wieder bitten: Falls sie ein Tier abgeben müssen oder auch gefunden haben: Warten Sie, bis der richtige Ansprechpartner da ist. Jede Information zum Tier hilft, das Tier gut weiter zu vermitteln oder den Besitzer zu finden!

Katja Matter im November 2010